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Autorenbildcarlotta kolumna

ain’t no sunshine - bill withers

Kennt ihr das, wenn Songs so richtig strahlen können? Wie die Sonnenstrahlen, die grade durch unsere Fenster fallen, um uns ein Lächeln auf die Lippen zaubern? So fühle ich mich gerade, während die sanften Töne von „Ain’t No Sunshine“ aus meiner Box tröpfeln. Allerdings fühlen sich diese Zeilen ziemlich melancholisch an, denn der wunderbare Erfinder und Interpret dieses Songs ist vor ein paar Tagen von uns gegangen. Bill Withers - ein so charakterstarker Musiker, der sich nicht nur mit seinem Talent, sondern auch mit seiner Persönlichkeit einzigartig gemacht hat. Heute möchte ich meine Worte nutzen, um ihm und seinem großartigen Song etwas zu gedenken.


Ain't no sunshine when she's gone It's not warm when she's away Ain't no sunshine when she's gone And she's always gone too long Anytime she goes away


Wonder this time where she's gone Wonder if she's gone to stay Ain't no sunshine when she's gone And this house just ain't no home Anytime she goes away

Wenn man den Song zum ersten Mal hört, klingt es wie eine simple und traurige Liebesballade. Er singt über eine Frau, die mit ihrer Anwesenheit Freude und Sunshine in sein Leben bringt - und es wieder mitnimmt, wenn sie nicht mehr bei ihm ist. Inspiration für diese Zeilen war ein Film, in dem es um ein alkoholkrankes Pärchen geht, welches zusammen durch Höhen und Tiefen geht. Soweit die Fakten.


Wenn ihr mich fragt, geht dieser Song viel tiefer. Zu Beginn fühlt es sich so an, als wolle der Protagonist sich nicht von der Frau trennen. Eigentlich fühlt er sich in ihrer Gegenwart wohl, und trotzdem hat er einen unterbewussten Drang dazu, sich von ihr zu distanzieren. Dass dieser Wunsch immer stärker wird, merkt man auch in der Musik: Zu Beginn wird Bills Stimme nur von einer Gitarre untermalt, später setzen dann Geigen ein, um den typischen „Melancholie-Effekt“ zu erzeugen. Den Höhepunkt markiert, meiner Meinung nach, die dritte Strophe. Während er geschlagene 26 Mal (!) die Zeile „I know“ wiederholt, zeigt er seine innere Zerrissenheit der Gefühle. Letztendlich hat er verstanden, dass ihm die Beziehung nicht wirklich gut tut - aber er kann sich trotzdem nicht davon lösen. Oftmals geht es uns genauso: Wenn man bei einem geliebten Menschen oder einer Leidenschaft erkennt, dass sie einem nicht gut tun, fühlt das meist wie ein harter Schlag an. Dann die Kraft aufzuwenden, sich davon zu trennen, ist noch eine Spur schwieriger. Doch diese Art von Selbstreflektion ist für die mentale Gesundheit sehr wichtig und kann oftmals wesentlich mehr bewirken, als man vermutlich denkt. Solche Zeiten sind hart und erfordern viel Mut, aber schlussendlich ist es immer der richtige Weg, auf sich selbst zu hören und die eigene Gefühlswelt als oberste Priorität zu sehen.


Dear Bill, vielen Dank für deine inspirierenden Worte, die so viele von uns berühren und immer begleiten werden. Besonders diesen wichtigen Hinweis hast du so kraftvoll in den simplen, 2-minütigen Song gepackt und ich werde jedes Mal aufs Neue daran erinnert, wenn die ersten Töne davon erklingen. Ich weiß, dass du uns nie komplett verlassen wirst. Warum? Ist euch mal aufgefallen, dass seit letzter Woche zum ersten Mal dieses Jahr die Sonne so richtig scheint? Ich denke, damit ist alles gesagt.


Bill, thank u for everything. Rest in peace.


-cmk🖤

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